WDM - oft auch mit xWDM bezeichnet - steht für Wavelength Division Multiplexing. WDM kommt immer dann zur Anwendung, wenn eine bessere Ausnutzung der Lichtwellenleiter-Kapazität erwünscht ist.
In der Informationstechnologie bezeichnet man das Medium, über das die Informationen übertragen werden, als Leitung. Wenn zwei Stationen miteinander kommunizieren möchten, reicht eine Leitung aus. Bei mehreren Stationen benötigt man mehrere Leitungen. Was aber, wenn man nur eine Leitung z.B. zwischen zwei Städten zur Verfügung hat, aber mehrere Stationen anbinden will?
Mit der WDM-Technik, die auch unser leistungsfähiges SPEED-OTS-5000 System für den optischen Transport von Signalen nutzt, lassen sich Glasfaserleitungen mehrfach für die Datenübertragung nutzen.
Jeder Station wird eine bestimmte Farbe (Wellenlänge) zugewiesen, über die die Kommunikation mit der Gegenstelle erfolgt. Der Vorteil hierbei ist, dass verschiedene Farben gleichzeitig auf einer Glasfaserleitung übertragen werden können. Hierfür fasst ein Wellenlängen Multiplexer die unterschiedlichen Farben zusammen. Diese werden dann zur Gegenstelle übertragen. Dort splittet ein Demultiplexer die einzelnen Farben wieder auf. In der Regel wird über eine Glasfaserleitung nur ein Lichtstrahl mit einer bestimmten Wellenlänge übertragen.
Beim Wellenlängenmultiplexing werden jedoch mehrere Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge über dieselbe Leitung geschickt. Da sich die Wellenlängen nicht überlagern, ist es möglich, die einzelnen Lichtstrahlen durch einfache Filter voneinander zu trennen. Als Lichtquelle dient hier ein Laser und als Empfangseinheit eine lichtempfindliche Photodiode. Beim Wellenlängenmultiplexing differenziert man zwischen CWDM (Coarse Wavelength Division Multiplexing) und DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing). Vorteil: Durch den Einsatz von WDM ist es nach heutigem Stand möglich, biszu 25,6 Tbit/s (C-Band) über eine Glasfaserleitung zu übertragen.
Durch die Verwendung von entsprechenden optischen Transceivern (SFP, CFP, CFP2, QSFP28, QSFP-DD etc.) mit unterschiedlichem Powerbudget lassen sich Reichweiten von wenigen 100 Meter bis zu 120 Kilometer überbrücken, um zum Beispiel ausfallsicher und hochverfügbare Rechenzentrumskopplungen zu realisieren.
Ein wesentlicher Faktor für die Reichweite ist, neben dem Powerbudget der Transceiver, die genutzte Wellenlänge. Eine Glasfaser weist für jede Wellenlänge ein spezifisches Dämpfungsverhalten auf. Je höher die Dämpfung, desto geringer ist die Gesamtreichweite.
Durch gezielte Auswahl der Wellenlängen können somit höhere Reichweiten und eine bessere Signalqualität erreicht werden. Dabei werden folgende optischen Bänder unterschieden: Original-Band (1260nm - 1360nm), Extended-Band (1360nm - 1460nm), Short-Band (1460nm - 1530nm), Conventional-Band (1530nm - 1565nm), Long-Band (1565nm - 1625nm) und Ultralong-Band (1625nm - 1675nm). Zu beachten ist, dass im Bereich des Water Peak (etwa 1380nm) eine höhere Signaldämpfung besteht.
Das CWDM Verfahren ist ein Wellenlängen- multiplexverfahren für Stadt- und Accessnetze. Die Übertragung erfolgt in 16 Kanälen mit Wellenlängen zwischen 1270 nm und 1610 nm. Aufgrund des großen Kanalabstandes von 20 nm können günstige Laser eingesetzt werden. Die Kanalbreite selbst beträgt 13 nm. Die verbleibenden 7 nm sind als Sicherheitsabstand zum nächsten Kanal vorgesehen.
Die Funktionsweise des DWDM ähnelt der des CWDMs. Anders als bei CWDM beträgt der Kanalabstand bei DWDM Systemen 0,4/0,6/0,8 nm (50/75/100 GHz Grid). Durch diesen geringen Kanalabstand können weitaus mehr Informationen parallel übertragen werden. Im Moment beschränkt man sich noch auf Wellenlängen zwischen 1530 nm und 1625 nm, also den Bereich des C- und L-Bandes. Das DWDM Verfahren ist aufwendiger im Vergleich zum CWDM Verfahren, da hier spezielle Transceiver benötigt werden.
Der Unterschied zwischen CWDM und DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) ist der Kanalabstand zwischen den einzelnen Wellenlängen. Er beträgt bei CWDM 20 nm und bei DWDM 0,8 nm (im 100 GHz Grid).Dies macht sich Pan Dacom Direkt für die effiziente CWDM / DWDM Hybrid-Lösung zunutze. Dabei werden bis zu 16 DWDM Kanäle parallel in nur einem CWDM Kanal übertragen. Dies ermöglicht eine einfache Kanalerweiterung unter Weiternutzung bestehender CWDM Komponenten. Hierdurch wird die Investition in die existierenden CWDM Netze geschützt.
Beim Zeitmultiplexverfahren werden die Daten verschiedener Sender in bestimmten Zeitabschnitten nacheinander abgearbeitet und auf einem Kanal übertragen. Hierbei unterscheidet man zwischen dem synchronen und asynchronen Zeitmultiplexing.
Beim asynchronen Verfahren werden die einzelnen Datenströme in variable Zeitabschnitte eingeordnet und anschließend übertragen. Dabei erfolgt die Übertragung in keiner festen Reihenfolge. Jeder Zeitabschnitt erhält eine Kanalinformationsnummer, um die Zeitabschnitte beim Demultiplexen wieder zu trennen.
Beim synchronen Verfahren werden die einzelnen Datenströme in feste Zeitabschnitte eingeordnet und anschließend in der vorgegebenen Reihenfolge übertragen.
Mit diesem TDM Verfahren lassen sich z.B. 8 x Gigabit Ethernet auf ein 10 Gigabit Signal multiplexen. Dieses eigenständige 10 Gigabit Signal kann anschließend auf einen CWDM/DWDM Multiplexer geschaltet werden. Somit lassen sich pro Wellenlänge mehrere Einzelsignale hintereinander übertragen und das gesamte WDM System noch besser auslasten. Durch das Vorschalten von TDM Multiplexern an ein DWDM System lassen sich bis zu 1.920 x 10 Gbit/s Ethernet Signale auf einem Glasfaserpaar übertragen.
zur Erhöhung der Ausgangsleistung am Anfang der Übertragungsstrecke
zur Kompensation der Dämpfung auf der Übertragungsstrecke
zur Anhebung des Pegels, am Ende der Übertragungsstrecke in den Empfangsbereich des Empfängers.
zur Anhebung des Pegels, am Ende der Übertragungsstrecke durch Nutzung der RAMAN-Streuung. Die Verstärkung erfolgt mit verbessertem OSNR-Verhalten und Verringerung von nichtlinearen Effekten
Bei EDFAs werden mittels eines Pumplasers (980 nm bzw. 1480 nm) Elektronen in ein höheres Energieniveau angehoben. Durch einfallende Photonen gleicher Signalwellenlänge wird mit Hilfe von stimulierter Emission eine Verstärkung des Signals erreicht.
RAMAN-Verstärker nutzen den Effekt der RAMAN-Streuung. Hierzu wird Licht mit hoher Leistung und entsprechender Wellenlänge in die Faser gepumpt. Liegt die einfallende Wellenlänge im Raman-Verstärkungsspektrum, kommt es zu einer Verstärkung des Lichtes.
Die verschiedenen Moden eines Lichtimpulses haben unterschiedliche Laufzeiten in einer Glasfaser. Bei entsprechend großem Querschnitt des Leiters wird das Signal zwischen dem Kern und dem Mantel der Faser reflektiert. Das Signal durchläuft somit die Faser nicht mehr linear sondern eher im Zickzack. Dadurch erreichen die unterschiedlichen Moden den Empfänger nicht gleichzeitig, was zu einer Verbreiterung des Signals führt.
Durch äußere Einflüsse wie Biegung oder Torsion, sowie durch innere Einflüsse wie Inhomogenität des Kerns, wird die Faser doppelbrechend. Für die beiden senkrecht zueinander stehenden Polarisationsebenen eines Signals ergeben sich damit unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten, was zu einer Impulsverbreiterung führt. Der maximale Abstand zwischen den Modenlaufzeiten wird als Gruppenlaufzeit DGD (Differential Group Delay) bezeichnet. Eine Reduktion dieses Effektes lässt sich durch eine exakte Geometrie der Faser erzielen. Schon bei der Verlegung des Lichtwellenleiters (LWL) sollten äußere Einflüsse durch vorsichtige Handhabung gering gehalten werden.
Werden drei, im gleichen Raster unterschiedliche, Wellenlängen gleichzeitig in einer Faser übertragen, führt dies zu der Entstehung einer vierten Wellenlänge. Von dieser werden andere Wellenlängen überlagert - ähnlich dem Übersprechen. Die Effekte der Vierwellenmischung (FWM) werden reduziert, wenn die chromatische Dispersion ungleich Null ist. Sind alle vier Wellenlängen gleich, wird dies als entartete Vierwellenmischung (Degenerated Four Wave Mixing) bezeichnet.
Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der verschiedenen Wellenlängen eines Signals führen zu einer Verbreiterung des Impulses. Durch diesen, als Dispersion bezeichneten Effekt, wird die Übertragungsreichweite eines Lichtwellenleiters (LWL) begrenzt. Da die Dispersion von der Wellenlänge (Farbe) abhängig ist, spricht man von chromatischer Dispersion. Diese lässt sich durch verschiedene Verfahren kompensieren.
Die chromatische Dispersion lässt sich durch verschiedene Verfahren u.a. den Einsatz eines Faser-Bragg-Gitters kompensieren. Bei Verwendung eines Faser-Bragg-Gitters ändert sich mit der Eindringtiefe des Lichtes der Brechungsindex des Gitters. Bei einem ankommenden verbreiterten Impuls legen die unterschiedlichen spektralen Anteile verschieden lange Wege zurück. Die daraus resultierende Zeitverzögerung führt zu einer Verschmälerung des Pulses und damit zu einer Kompensation der chromatischen Dispersion.