13. Mai 2022

5G Campusnetwork

Abhörsicher, performant und störungsfrei. Allesamt Eigenschaften, die man vor einigen Jahrzehnten kaum mit Wireless-Netzwerken in Verbindung gebracht hätte. Doch die Technik hat sich rasant weiterentwickelt.

Heute sind hochverfügbare Funkverbindungen der Dreh- und Angelpunkt für IoT-Plattformen. Allen voran lokales 5G bzw. Campusnetze. So vertrauen immer mehr Einzelhändler auf Serviceroboter, die Kunden den Weg weisen oder Informationen in Echtzeit abrufen. Aber auch Pflege- und Gesundheitseinrichtungen schätzen die Möglichkeit, Patientendaten ortsunabhängig digital zu erfassen und diese bei Untersuchungen – ohne eine Papierakte hin- und herschieben zu müssen – zu pflegen. 5G revolutioniert nicht zuletzt auch ganze Maschinenparks: Während Maschinen drahtlos miteinander kommunizieren und gesteuert werden, können Wartungsmaßnahmen direkt vor Ort mit einem Smartphone eingecheckt und geteilt werden.

5G Campusnetz: Die Zukunft für Wireless

Wenn über 5G gesprochen wird, denkt man zuerst an die großen Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und O2. Hierbei handelt es sich um einen öffentlichen Slice der 5G-Frequenzen im 3,5 GHz-Bereich, der einen gemeinsamen Netzwerkverkehr aller Netznutzer umfasst. Aber es existieren noch weitere Varianten der 5G-Nutzung: Hybrid / Shared RAN und Hybrid / Small Cells realisieren über das öffentliche 5G-Netz ein eigenes Kern- bzw. Funknetz und ermöglichen eine Mischform aller Netzkomponenten zwischen Provider und Selbstbetrieb. Eine kommerzielle Nutzung ist hierfür aktuell jedoch nicht verfügbar.

Überall dort, wo höchste Anforderung an die Informationssicherheit bestehen, wo Kunden- oder Patientendaten erfasst werden oder kritische Infrastruktur betrieben wird, empfiehlt sich eine dritte Variante: der Betrieb eines dedizierten 5G-Campusnetzes (3,7 und 26 GHz) mit eigener Netz-ID. Dieses erlaubt im Enterprise-Umfeld den eigenständigen Aufbau eines 5G-Netzes durch einen Dienstleister. Das so entstehende lokale 5G-Netz ist somit komplett autark vom öffentlichen 5G-Netz.

5G Campusnetz: Die Unterschiede zu WiFi-6

Sobald Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit für betriebskritische Kommunikation wachsen, kommt reicht WiFi-6 häufig nicht mehr aus. Ein eigenes 5G Campusnetz muss her. Das hat seine Gründe:

  • (Zeit-)kritische Applikationen, wie das Steuern einer Drohne, von Maschinen in vollautomatisierten Lagerhäusern und Robotern zur Desinfektion der Räume, das Tracking von Assets im Flughafenbetrieb, die Echtzeitüberwachung von Patienten, die Fernsteuerung im Bergbau oder die Sicherheitstechnik in Stadien und Wohnanlagen sind mit WiFi nicht realisierbar. Hier bedarf es hochverfügbarer 5G-Technik.
  • WiFi kommt bei mehr als 100 Verbindungen / AP schnell an die Grenzen. 5G schafft mehr als 400 Verbindungen / AP.
  • Auch die Ausleuchtung von WiFi ist mit einem Radius von bis zu 100 Meter / AP geringer als bei 5G mit rund 1.000 Metern / AP.
  • Darüber hinaus ist der QoS eingeschränkt und stark von der Luftstrecke abhängig. 5G-Campusnetze managen die Priorisierung für eine jederzeit optimale Verbindung.
  • Wer im Büro das WiFi nutzt, kennt es: Die Mobilität ist eingeschränkt und schnell kommt es bei „Handovers“ zu Verbindungsabbrüchen. 5G-Verbindungen sind im Empfangsgebiet rund 350 km/h schnell und brechen nicht einfach ab.
  • WiFi ist geräteabhängig (Passwort, Zertifikat) über die Jahre sicherer geworden. Für höchste und klar definierte Sicherheitsstandards stehen jedoch 5G-Geräte – auch dank APN/SIM.

5G: Frequenzantrag hilft gegen dicke Luft in der City

Wenn die Fernbedienung für das Garagentor das Babyphone stört oder die Überwachungskamera sich partout nicht mit dem WLAN verbinden möchte, ist der Ärger groß. Häufig stört ein Dritter – meist unwissentlich – die Kommunikation. Gerade im Enterprise-Bereich möchte man derartige Störungen vermeiden. 5G Campusnetze bieten auch diesbezüglich eine optimale Störungssicherheit, da mittels des obligatorischen Frequenzantrages bei der Bundesnetzagentur ein störungsfreier Betrieb ermöglicht wird.

(KRITIS-)Krankenhäuser, vollautomatisierte Fabriken, Flughäfen und andere Infrastruktureinrichtungen haben dank 5G erstmals die Chance, ohne Kabelzieherei ein DSGVO-konformes, abhörsicheres, performantes (geringe Latenz, hoher Datendurchsatz) Funknetz als Komplettlösung aufzubauen, das mittlerweile von vielen Geräten, wie integrierten Maschinen, Automated Guided Vehicles, Smartphones, Handhelds, VR-Brillen etc., unterstützt wird. Auch das Retrofitting via 5G-Modems für RS232, LAN und WLAN ist möglich.

5G: Wir beraten Sie gerne!

Weltweit werden schon mehr als 90 Prozent aller Businessprozesse digital abgebildet. Und mit dem Aufkommen von Cloud-Computing, AI und IoT steigen die Anforderung an die Flexibilität, Sicherheit und Übertragungsgeschwindigkeit der Netzwerke. Lokalen 5G bzw. Campusnetzen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Mit dem passenden Dienstleister lassen sich diese Wireless-Netzwerke sicher planen und bertreiben. Wir beraten Sie gerne!

Ansprechpartner
Sven Husemann
Technischer Kundenberater
+49 6103 834 83 333