02. August 2024

Wie Sie Ihr Netz auf 800G / 1.6Tbit/s aufrüsten

Wie Sie Ihr Netz auf 800G / 1.6Tbit/s aufrüsten

Ob Mittelständler, Kleinstunternehmen oder Weltkonzern: In Deutschland ist der Trend nach mehr Bandbreite ungebrochen. Nicht zuletzt wird der steigende Bedarf durch bandbreitenintensivere Applikationen ausgelöst, die eine entsprechende Antwort aus Richtung Netze einfordern. Hinzu kommt, dass die Hardware der Netze in die Jahre kommt. Alte Switche und Router müssen durch neue abgelöst werden. Und die unterstützen künftig nur noch Datenraten ab 100G und aufwärts. 

Was können Rechenzentrumsbetreiber also tun, um bestehende DWDM-Netze einem Upgrade zu unterziehen - was ist physikalisch und technologisch zu berücksichtigen? Das ist das Thema dieses Artikels.

Zielgruppe

Die Zielgruppe für ein Upgrade sind in unserem Fall Betreiber von Rechenzentren (RZ). So sind die RZs die wichtigsten Kreuzungen der Datennetze. Hier kommen die Daten an, werden prozessiert und von hier aus werden sie weiter an andere Rechenzentren in einer Infrastruktur verteilt. Mit welcher Technologie die Rechenzentren also untereinander gekoppelt sind, entscheidet über die Bandbreitenkapazität eines IT-Netzes: Das sind die Stellen zum Upgrade eines Netzes; nicht die Glasfaser selbst ist der Ort fürs Upgrade. 

„Wir planen und realisieren neue RZ-Kopplungen nahezu ausschließlich mit 200G und 400G pro Wellenlänge. 10G und 100G sind rückläufig und werden nur noch in Bestandsnetzen für Erweiterungen umgesetzt. Wir könnten auf Wunsch sogar schon auf 800G oder 1,2Tbits/Wellenlänge aufrüsten“, erläutert Markus Förster, Head of Technical Competence Center (TCC) der Pan Dacom Gruppe. 

Diese Entwicklungen sollten Betreiber von Rechenzentren und Netzwerken, Nutzer von Collocation-Services, Enterprise-Kunden, Stadtwerke, Kommunen oder Landkreise aufhorchen lassen. „Aussterben wird der Pull nach 100G und 200G. Und die Tendenz für die Folgejahre ist auch klar: Es wird in Richtung 400G, 800G und sogar 1,6TBit/s gehen“, verweist Markus Förster in die Zukunft.

Bedarf nach Bandbreite bis 2025 (Quelle: Pan Dacom, Datenbasis LightCounting)

Was ergibt sich daraus, Herr Förster? „Ganz klar: Betreiber von Rechenzentren und IT-Netzen sind ab einem bestimmten Zeitpunkt gezwungen, den nächsten Schritt in Richtung stärkere Netze zu gehen, um nicht bei Leistung und Preis vom Wettbewerb abgehängt zu werden." 

Mehr Leistung kostet dann auch mehr? „Nein, tatsächlich ist es so, dass jedes Bit bei jeder höheren Datenratenstufe günstiger wird.“ 

Welche Möglichkeiten gibt es zum Netz-Upgrade? „Zunächst kann man das Netz schlicht und ergreifend mit weiteren 10G-Leitungen versorgen; in Deutschland herrschen 10G-Netze vor. Ich füge einfach so viele Leitungen dazu, wie ich an Bandbreite brauche. Aber das ist teuer, aufwendig und irgendwie aus der Zeit gefallen.“ 

Die Alternative? „Naja, ich kann einfach eine 100G-Leitung aufschalten - oder 400G oder auch beispielsweise mehrere 10G-Dienste aggregieren. Bei einem solchen Datenratensprung gilt es aber, physikalische Tatsachen zu beachten. Denn die reine Glasfaser ist nicht die begrenzende Größe: Selbst mit 10G pro Wellenlänge können bis zu 96-mal 10G oder 96-mal 100G über eine Glasfaser übertragen werden; das entspricht 960 Gbit/s beziehungsweise 9,6 Tbit/s, was für viele unserer Kunden voll ausreichend wäre. Mit 400G sind dann sogar 25,6 Tbit/s pro Glasfaser möglich.“

Was ist der Flaschenhals bei der Erweiterung, wenn nicht die Glasfaser selbst? Es geht um die Größen Power Budget, OSNR und chromatische Dispersion. Das Schaubild verdeutlicht das.“

Ist ein Netz auf 10G ausgelegt, kann es hinsichtlich Power Budget, OSNR und Chromatische Dispersion problemlos auf 100G, 200G oder 400G nachgerüstet werden. Damit hätten die Kunden den derzeitigen Bedarf an Datenrate abgedeckt. „Wir können problemlos modernisieren“, sagt Markus Förster. 

Es gibt aber einen Engpass: Das folgende Schaubild macht diesen deutlich, nämlich hinsichtlich der passiven Filter: 400G braucht mindestens 75GHz als Frequenzbereich. DWDM-Multiplexer mit 50 GHz Frequenzen müssen für die Verwendung von 400G Raten demnach modernisiert werden. Allerdings problemlos nutzbar sind Leitungen, die mit einem DWDM-Multiplexer im 75 GHz und 100GHz Frequenzbereich ausgestattet sind:

Passive Filter von 10G bis 400G (Quelle: Pan Dacom)

Der Profi-Tipp

Wer eine Filterentscheidung treffen muss und auf 100GHz gehen möchte, möge die rasch steigende Entwicklung hin zu noch höheren Datenraten auf 800G und 1,6 Tbits innerhalb der kommenden 5 Jahre mitdenken. Und diese Datenraten brauchen dann wiederum höhere GHz-Filter. Die Pan Dacom Gruppe kann Hardwarekomponenten für ein DWDM-Netz schon heute zukunftsweisend auf 800G oder sogar 1.600G kombinieren. Zum Beispiel mit dem Filter SPEED-DWDM 81E. Bei diesem Filtersysteme würden 8 X 100GHz aufgeschaltet werden, welche mit zusätzlichen Bandfiltern aufzurüsten wären, um so 800G und 1.600G Transceiver der nächsten Generation zu unterstützen.

Resümee

„Pan Dacom vertreibt seit Gründung zukunftsweisende Technologien. So fußt die ganze Historie unseres Unternehmens auf dem Glauben, dass Kupferkabel durch Glasfaser ersetzt werden. Unsere Technologie hatte nur ein Ziel: Die Datenübertragung zu beschleunigen. Zuerst bei Kupfer, jetzt bei Glasfaser. Vitales Denken treibt uns an. Heute brauchen wir 400G, morgen 800G übermorgen 1,6 Tbits. Unsere Kunden sind mit uns gut aufgestellt“, resümiert Markus Förster. 

Ansprechpartner
Andreas Krebser
Technical Account Manager
+49 6103 834 83 333