12. Februar 2025

RoCE kompatibel

RoCE (RDMA/ Remote Direct Memory Access over Converged Ethernet) ist ein Transferprotokoll, um den Speicher einzelner Knoten in einer Netzwerk-Infrastruktur virtuell zusammenzuschalten. Für sehr Speicher-intensive Anwendungen wie KI, die eine hohe Rechenleistung erfordern, oder auch generell für Softwareprodukte im Storage-Bereich ist das Transferprotokoll wichtig. Es erlaubt den Zugriff auf große Speicherbereiche, die sich über mehrere Knoten hinweg erstrecken.

Frage: Was hat das Protokoll nun mit dem WDM-System der Pan Dacom Direkt zu tun, Herr Varga? 

Das ist eine berechtigte Frage. Schließlich wird die WDM-Technologie zwischen Rechenzentren eingesetzt, um die IT-Infrastruktur zu beschleunigen. Das RoCE-Protokoll wird in der Regel nur auf kurzen Distanzen (üblicherweise nicht über 100 Kilometern) eingesetzt. Die WDM-Technologie macht es aber möglich, dass das Protokoll zwischen räumlich voneinander getrennten Rechenzentren funktioniert.

Frage: Können Kunden mit dem RoCE-Protokoll die vorhandene RZ-Hardware besser nutzen? 

Ja, richtig. Wenn sie zum Beispiel beim Design ihrer Infrastruktur viel weniger Kapazität eingeplant hatten. Oder weil sie gewisse Storage-Kapazitäten aus Sicherheitsaspekten auf mehrere Rechenzentren verteilt haben. Mit RoCE sind diese Kapazitäten ansteuerbar.  

Frage: Können auch gänzlich ungenutzte RAM-Kapazitäten in verteilten Rechenzentren genutzt werden? 

In der Tat, so ist es. Über ein WDM-System getunneltes RoCE-Protokoll können Kunden auf diese RAM-Kapazitäten effektiv zugreifen.

FAZIT: Überall da, wo der SPEED-OTS 5000 mit seinen Modulkarten in RZ-Infrastrukturen verbaut ist oder verbaut werden soll, können Sie auch das RoCE-Protokoll vollumfänglich nutzen, denn die Pan Dacom Transponder- und Muxponderkarten sind kompatibel mit allen Versionen des RoCE-Protokolls V1.0/V1.5/V2.0. Das Protokoll agiert auf Layer 3, also oberhalb der Schichten der Pan Dacom Direkt-Produkte.

Warum ist das so, Herr Varga? 

„Unsere Technologie nimmt das, was auf Layer 3 geschieht, schlicht als Datenpakete wahr, die durch die Leitungen geschoben werden. Alle technologischen Benefits des Protokolls sind uneingeschränkt nutzbar.“ 

Die Benefits im Überblick

Latenzzeiten sind geringer bei remote Speicherzugriffen: Durch die effiziente Implementierung des Protokolls sind die Zugriffe auf Speicher in anderen Knoten des Netzwerks transparent und damit zeitlich schneller erreichbar als bei anderen Netzwerkprotokollen, denn unnötige Konvertierungs- oder Transformationsschritte entfallen.

RAM virtuell erweitern: Das Ziel des Protokolls ist es, einen transparenten netzwerkgetunnelten Speicherzugriff zu gewährleisten. So kann man remote auf das RAM eines Nachbarrechners zugreifen. Speicher intensive Anwendungen können dann erledigt werden, wenn die verfügbare Speichermenge des lokalen Knotens nicht ausreicht.

Bandbreite effizienter nutzen: Das Protokoll kommt mit sehr wenigen Daten pro Sekunde im Overhead aus. Der relative Anteil der Steuerpakete für Qualitätswerte, Fehlerkorrektur etc. ist geringer als bei anderen Protokollen. Damit steht den Kunden mehr Bandbreite für die Daten ihrer eigentlichen Anwendungen zur Verfügung.

Mehr Wissenswertes gibt es in der Systemübersicht zum SPEED-OTS-5000H: Download hier.

Ansprechpartner
Andreas Krebser
Technical Account Manager
+49 6103 834 83 333