31. August 2022

Einsparpotential bei der Rechenzentrumsverkabelung

Einsparpotential bei der Rechenzentrumsverkabelung

Das rasante Wachstum von verschiedenen Online-Anwendungen, cloudbasierten Diensten und Virtualisierungslösungen treibt die Nachfrage nach High-Speed-Switching weiter in die Höhe. Um diesen Bedarf zu decken, setzen Betreiber von Rechenzentren zunehmend Top-of-Rack-Switches (ToR) als Leaf-Switches in der Spine-Leaf-Architektur ein. Dieser Netzwerkaufbau legt die Grundlage für moderne Rechenzentrumsanwendungen und ebnet gleichzeitig den Weg für zukünftiges Wachstum.

ToR ist heute die am weitesten verbreitete Architektur, wenn es um die Verkabelung zwischen Racks in großen Netzwerken wie Rechenzentren geht. Dabei müssen die Netzwerke von heute über eine leistungsfähigere Verkabelung und kostengünstige Verbindungen verfügen. Um dies kosteneffizient zu handhaben können Netzwerkplaner auf Direct Attach Cables (DAC) setzten

Auswahl der richtigen Verkabelung

Direct Attach Cables (DAC) und Active Optical Cables (AOC) sind die beiden wichtigsten Verkabelungslösungen für Verbindungen in Rechenzentren und Unternehmensnetzwerken. Sowohl AOCs als auch DACs sind Plug-and-Play-Lösungen, die es den Anwendern ermöglichen, das bestehende Netzwerk ohne eine neue Glasfaserverkabelung zu optimieren.

Direct Attach Copper (DAC)

DAC steht für Direct Attach Copper und ist Hochgeschwindigkeits-Twinax-Kabel. Es handelt sich um ein Kupferkabel mit einem (Q)SFP-Modul an beiden Enden, das in einen Glasfaseranschluss gesteckt wird. DAC-Kabel können in passive DACs und aktive DACs unterschieden werden. Passive DACs beeinflussen das Signal nicht, da keine elektrischen Komponenten vorhanden sind. Die Reichweite eines passiven DACs beträgt maximal 7 m. Aktive DACs besitzen einen leistungsstärkeren Chip zur Signalaufbereitung. Dies erhöht die Reichweite auf rund 10 m.

Die Hauptanwendung von DACs ist die Verbindung von Servern mit Switches innerhalb oder angrenzend an das Rack. Mit anderen Worten, diese Direktanschlusskabel können als Alternative für ToR-Verbindungen zwischen ToR-Switch und Server oder für das Stapeln von Switches verwendet werden.

Active Optical Cable (AOC)

Ein Active Optical Cable (AOC) ist die optische Alternative zum kupferbasierten Direktverbindungskabel. AOCs werden in der Hochgeschwindigkeitsdatentechnik eingesetzt und sind optische Direktverbindungskabel, bestehend aus Multimode-Glasfasern. Diese sind nur als aktive optische Kabel verfügbar, um die optoelektronische Umwandlung durchführen zu können. Dadurch können Reichweiten von bis zu 100 m erreicht werden.

AOCs werden häufig an mehreren Standorten im Rechenzentrum verwendet, um so eine große Anzahl von Kabelverbindungen mehrerer Serverschränke zu erreichen. Zudem können AOCs im Rechenzentrum auch in mehreren Hauptnetzwerkbereichen wie Spine, Leaf oder Core-Switching-Bereichen realisiert werden.

Praxis-Tipp

In der Praxis haben sich DAC-Kabel und einzelne Transceiver-Module mit Glasfaserkabeln gegenüber AOC-Kabeln bewährt. Vor allem bei kurzen Verkabelungsstrecken innerhalb eines Server-Racks haben DAC-Kabel ihre Stärken. Sie punkten auch beim Energieverbrauch und der einfachen Handhabung.

AOC-Kabel sind zwar preislich günstiger als einzelne Transceiver-Module, jedoch sind Transceiver-Module vor allem bei längeren Entfernungen ab 10 m aufgrund ihrer größeren Flexibilität die bessere Wahl. Längere Kabel werden in Rechenzentren in der Regel über Kabeltrassen verlegt. Im Zuge einer späteren Erweiterung oder Modernisierung des Netzes können Transceiver-Module einfach ausgetauscht werden, da die vorhandene Verkabelung weiter genutzt werden kann. AOC-Kabel hingegen müssen im Rahmen der Modernisierung neu verlegt werden und führen zu erhöhten Mehraufwendungen.

Fazit

Unabhängig davon, ob Sie Access-Layer-Konnektivität benötigen oder Ihr Rechenzentrumsnetzwerk mit einer Spine-Leaf-Architektur skalieren müssen, um Ihr Unternehmen zu vergrößern, sind sowohl DAC als auch AOC im QSFP-Formfaktor erhältlich. Im Praxistests belegen AOC-Kabel jedoch den letzten Platz und können nicht mit herkömmlichen Transceiver-Modulen und Glasfaserkabeln mithalten. DAC-Kabel hingegen schlagen beide Varianten bei der Verkabelung innerhalb eines Server-Racks und sind der Testsieger im Praxistest.

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Ansprechpartner
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Teamleiter Vertriebsinnendienst
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