05. September 2021

DWDM ITU Grid

ITU-Grid: Kanalabstände beim DWDM-Multiplexing

Immer wieder hört man im Zusammenhang mit optischen Übertragungssystemen die Frage, wie mit ITU-Grid bzw. dem ITU-Kanal die Kapazität der zu übertragenden Signale erhöht werden kann und wie diese Technik funktioniert. Hierbei ist zunächst zu verstehen, was das Wavelength Division Multiplexing (WDM) leistet.

Wie funktioniert WDM?

WDM ist eine Technologie, die es ermöglicht, einen höheren Datendurchsatz mit mehreren Diensten über eine bestehende Glasfaserinfrastruktur bereitzustellen. Dabei werden mehrere Wellenlängen (=Frequenzen) auf einer einzigen Glasfaser kombiniert. Durch die Verwendung unterschiedlicher Wellenlängen lassen sich so auf einem Lichtwellenleiter (LWL) mehrere Datenkanäle unabhängig voneinander betreiben. Dies bezeichnet man auch als optischen Multiplexing oder Wellenlängenmultiplex.

Was bedeutet ITU?

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) mit Sitz in Genf beschäftigt sich als Sonderorganisation der Vereinten Nationen nicht nur allgemein mit technischen Aspekten der Telekommunikation, sondern definiert auch Standards bzw. spricht Empfehlungen aus, die u.a. im Bereich des Wellenlängenmultiplex zu finden sind und entsprechend „ITU“ abgekürzt werden.

Da mag es nicht verwundern, dass die ITU für Wellenlängenmultiplex (WDM), Coarse Wavelength Division Multiplexing (CWDM) und Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM) die Wellenlängen und Kanalabstände festgelegt hat. Je nach Wellenlängenmultiplex unterscheiden sich die Wellenlängen und die Kanalabstände zwischen den Wellenlängen.

Der Standard-DWDM-Bereich der ITU Grid reicht von 1520,25 nm bis 1577,03 nm. Dieser befindet sich hauptsächlich im C-Band. DWDM kann einen Kanalabstand von 100 GHz (0,8 nm), 75 GHz (0,6 nm) oder einen Abstand von 50 GHz (0,4 nm) aufweisen. Damit das optische Multiplexing störungsfrei funktioniert, müssen diese Kanalabstände eingehalten werden. 

Übersicht Frequenzbänder

Die gezielte Auswahl der Wellenlängen sorgt für das Erreichen der höheren Reichweiten und einer besseren Signalqualität. Es werden folgende optischen Bänder unterschieden:

  • Extended E-Band 1360-1460 nm
  • Short Wavelength S-Band 1460-1530 nm
  • Conventional C-Band 1530-1565 nm
  • Long Wavelength L-Band 1565-1625 nm
  • Ultralong Wavelength U-Band 1625-1675 nm